Er hat schon damit Recht, dass das, was wir heute unter “links” verstehen, die Arbeiterklasse aus den Augen verloren hat. Das liegt aber ganz einfach daran, dass im Schlepptau der Globalisierung ein Bewusstsein dafür entstanden ist, dass Ungleichheit global stärker ausfällt als national. Während das Motto deswegen früher noch “Arbeiter aller Länder, vereinigt euch!” war, würde es heute wohl eher “Arme Leute aller Länder, vereinigt euch!” lauten. Die Umverteilung der verfügbaren, nationalen Ressourcen ist diesem Gedanken heute eher nachgelagert, denn Proletarier in Deutschland sind an den Maßstäben in Burkina Faso gemessen einfach Aristokraten. Wer da jetzt “der richtige Linke” ist, ist einfach nur eine Frage der Defintion. Meiner Einschätzung nach ist auch beides richtig: Denn es ist durchaus legitim, das “wahre Linke” anhand dessen zu definieren, was linke Politik früher erreichen wollte - nämlich Gleichheit im damals bekannten Rahmen - und dieses Ziel auf unseren heute erweiterten Horizont mit dem Verständnis fürs Globale zu übertragen. Es ist aber nicht weniger legitim, stattdessen am Mittel der damaligen Politik festzuhalten und ergo die konkreten Forderungen und Politiken, mit der dieses Ziel erreicht werden sollte, als das “genuin Linke” zu bezeichnen. Des Pudels Kern ist also: Will man “richtig links” anhand des Zwecks oder des Mittels alter Linker festmachen?
was?
Gatekeeping. Nur Arbeiter können richtige Linke sein.
Immer dran denken:
Arme Linke sind Neider, reiche Linke sind Heuchler.
(Formell) Ungebildete Linke verstehen die Komplexität der Welt nicht, gebildete Linke sitzen im Elfenbeinturm.
Klassische Linke sind im Blockdenken hängengeblieben, moderne Linke machen nur Gendergaga.
Irgendwas ist immer.
Des Linken größter Feind: andere Linke
Ne, diese Kritiken kommen in der Regel von Rechten.
Wie geht der alte Witz?
Wenn sich zwei Linke treffen entstehen dabei drei Splittergruppen.
Er hat schon damit Recht, dass das, was wir heute unter “links” verstehen, die Arbeiterklasse aus den Augen verloren hat. Das liegt aber ganz einfach daran, dass im Schlepptau der Globalisierung ein Bewusstsein dafür entstanden ist, dass Ungleichheit global stärker ausfällt als national. Während das Motto deswegen früher noch “Arbeiter aller Länder, vereinigt euch!” war, würde es heute wohl eher “Arme Leute aller Länder, vereinigt euch!” lauten. Die Umverteilung der verfügbaren, nationalen Ressourcen ist diesem Gedanken heute eher nachgelagert, denn Proletarier in Deutschland sind an den Maßstäben in Burkina Faso gemessen einfach Aristokraten. Wer da jetzt “der richtige Linke” ist, ist einfach nur eine Frage der Defintion. Meiner Einschätzung nach ist auch beides richtig: Denn es ist durchaus legitim, das “wahre Linke” anhand dessen zu definieren, was linke Politik früher erreichen wollte - nämlich Gleichheit im damals bekannten Rahmen - und dieses Ziel auf unseren heute erweiterten Horizont mit dem Verständnis fürs Globale zu übertragen. Es ist aber nicht weniger legitim, stattdessen am Mittel der damaligen Politik festzuhalten und ergo die konkreten Forderungen und Politiken, mit der dieses Ziel erreicht werden sollte, als das “genuin Linke” zu bezeichnen. Des Pudels Kern ist also: Will man “richtig links” anhand des Zwecks oder des Mittels alter Linker festmachen?