Ihr denkt hier an höchst unterschiedlichen Heckenformen: Eine wilde Hecke, wie sie beispielsweise als Windschutz und Flurbegrenzung an Äckerrändern teilweise in Deutschland zu sehen ist, kann natürlich von Kindern “unterwandert” werden. Eine gepflegte Form- und Schnitthecke - meist zur Begrenzung von Wohngrundstücken - hingegen nicht. Dazu braucht es keine Dornen - unter diese Ligusterhecke wärst Du, rbn, als Kind nicht gekommen. Eine solche Hecke wäre für OPs Fall auch eine Lösung. Braucht halt etwas Entwicklungszeit und müsste mindestens zwei Jahre noch mit beispielsweise einem vorgelagertem niedrigen Flechtzaun geschützt werden.
Mein Großvater hat den Heckenklassiker stachlige Beberitzen gepflanzt, um seinen Blumengarten vor uns Kindern zu schützen. War auf 80cm gestutzt extrem effizient entlang unserer Dreirad-Schnellstrecke und ermöglichte ein konfliktfreies, enges Zusammenleben von drei Generationen. Von Folterpflanze kann keine Rede sein, aber hinreichend unangenehm ist der Kontakt allemal. Und ich weiß auch sehr fundiert, dass diese durchaus essbaren Beeren einem Kind nie schmecken…
Deine Verzweiflung ist sicher für einige sehr nachvollziehbar und verständlich. Der Umgang mit Deinem Text allerdings fällt nicht leicht. Deine Situation sprengt vielleicht den Rahmen hier. Ich mag dennoch ein paar Gedanken für Dich da lassen.
Ich würde Dir zuvorderst eine gute medizinische Unterstützung wünschen, wenn ich nicht wüsste, wie unterirdisch die Versorgungslage in Fällen wie Deinem oft ist. Wenn Du allerdings nicht bereits alles versucht hast, wäre es schon sinnvoll, den Medizinern eine Chance zu geben. Depression ist der reine Psychostress, und wenn es wirksame Mittel und Maßnahmen dagegen gibt, ist es doch wohl einen Versuch wert.
Was Deine beruflichen Perspektiven angeht - da gibt es eine Option, mal eine Weile ohne den üblichen Druck zu agieren, und etwas Neues zu wagen: Schau mal, ob Du beim Bundesfreiwilligendienst eine Stelle in Deiner Nähe findest, die Dir zusagt. Da es sich um Aufgaben jenseits der Profitorientierung handelt, fühlt es sich - zumindest für mich - sehr viel einstiegsfreundlicher an, als andere Optionen.
Darüberhinaus wäre dies gemeinwohldienliches Tun als Gegenentwurf zu der von Dir beschriebenen (und von mir durchaus ebenso gesehenen) düsteren Weltlage. Nach so einem Bufdi-(Halb-) Jahr hast Du in jedem Falle eine andere Ausgangslage als jetzt.
Den Anschluss an die Gesellschaft hast Du de facto nicht verloren, sonst wärst Du nicht hier. Intensiveren persönlichen Austausch findest Du aber wohl eher in einem Forum, einer lokalen oder virtuellen Selbsthilfegruppe.
Wie auch immer - ich wünsche Dir, dass Dein Leben wieder heller und leichter wird!