• mackpack@feddit.de
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    1 year ago

    BiPoC

    Wofür steht das “i” genau im deutschen Kontext? Werden Nachfahren der Hugenotten ausgeschlossen?

    Und warum sollte das “i” überhaupt klein geschrieben werden?

    • juergen@feddit.deOP
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      1 year ago

      i steht für indigenous, also indigen. Dass das hier klein geschrieben wird kommt vermutlich daher dass es ein adjektiv. (Black, also Schwarz wird absichtlich groß geschrieben, ist hier kein adjektiv, sondern eine politische Selbstbezeichnung) Aber mir ist das jetzt gar nicht aufgefallen und kenne bisher eigentlich nur die Variante mit großem i (BIPoC).

      Von Rassismus Betroffenen gibts manchmal die Kritik bzw das Gefühl dass das für den deutschen/europäischen Kontext nicht so gut passt weil es halt ursprünglich aus den USA kommt. Gleichzeitig gibts aber auch in DE menschen die indigen als Selbstbezeichnung nutzen. Bspw habe ich eine Freundin, deren Familie Roma ist wo scheinbar viele Leute indigen als Selbstbezeichnung nutzen.

      Werden Nachfahren der Hugenotten ausgeschlossen?

      bin nicht sicher ob die Frage ernst gemeint ist, aber ich antworte mal ernst darauf: bei der Selbstbezeichnung BIPoC geht es um das Machtverhältnis Rassismus und mein Gefühl ist dass Hugennotten evtl von Fremdenfeindlichkeit betroffen sind, aber NICHT von Rassismus.

      • mackpack@feddit.de
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        1 year ago

        Mir ist klar, wofür “BIPoC” eigentlich steht. Ich wollte darauf hinweisen, dass das “I” im deutschen Kontext keinen Sinn ergibt. Indigen sind in Deutschland ja gerade Deutsche.

        • juergen@feddit.deOP
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          1 year ago

          Hey, sorry dass ich jetzt erst auf deinen Post antworte. Ich glaube wir haben eine ähnliche Perspektive, aber nutzen andere Wörter dafür.

          Nehmen wir einmal an eine Person der indigenen Apache aus den USA kommt Deutschland besuchen. Nach deiner definition von indigen wäre diese Person dann nicht mehr indigen, sondern nur die einheimischen. Du würdest da wahrscheinlich zustimmen und dann sagen dass indigen deshalb keinen Sinn macht - wo ich nicht zustimme: Wenn eine indigene Person Deutschland besucht ist das wort indigen sehr passend im deutschen Kontext.

          Nun würdest du wahrscheinlich sagen dass das eine Ausnahme ist und da würd ich zustimmen. Gleichzeitig fühle ich mich an ein Video erinnert wo eine indigene Person in perfektem Deutsch etwas bzgl Rassismus kritisierte, das ich vor einigen Jahren schaute. Ich glaube, Person lebt schon länger in Deutschland (ich glaube Berlin).

          Anderes Beispiel: eine Freundin von mir ist Teil der Roma-Community - und sie sagt, dass Menschen aus dieser Community sich häufig als indigen bezeichnen. Sie selbst nutzt das nicht weil der Begriff für sie nicht so passend ist.

          kurz gesagt: ich würde zustimmen, dass es wenige Fälle gibt, wo indigen als bezeichnung passend ist - aber zu sagen dass es für den deutschen kontext gar keinen sinn macht würde ich nicht zustimmen.

    • srai@feddit.de
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      1 year ago

      Also wir haben in Deutschland auch ethnische Minderheiten welche man weitestgehend als indigenous bezeichnen könnte. Ein Beispiel wären hier die Sorben im Spreewald. Diese wurden im dritten Reich verfolgt und sind zunehmend Bedrohungen durch Rechtsextreme ausgesetzt.